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Filzbach: Room with a view!

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Eine grandiose, in ieder Hinsicht abwechslungsreiche Etappe: ein traumhafter oder verträumter Aufstieg von Stein zur Vorderen Höhi, eine Wohltat der Blick über Amden in die Tiefe zum Linthdelta. Den Abstieg über Arvenbühl bis Amden haben mir meine Knie verziehen. Übermütig habe ich das Zmittag nach Weesen verschoben, die mögliche Abfahrt per Bus in den Wind geschlagen … die 500 Höhenmeter runter nach Weesen haben an der Geduld gezehrt, erste Sonnenstrahlen seit zwei Tagen stimmten mich milde. Anders dann die “Infrastrukturkilometer” nach Weesen rein, die Suche nach einem Dorfladen für ein Picnic am See (bis 16h geschlossen), der Umweg zum Spar, Hunger und Durst langsam insistierend, Weitermarsch zur Linthbrücke und runter Richtung Gäsi, Überflutete Feldwege lassen mich Zickzack-Kilometer abspuhlen bis ich endlich einen Tisch am See finde. Inzwischen brennen die Füsse, knurrt der Magen, vertrocknet die Kehle und pulsieren die Knie.

Frisch gestärkt und wiederbester Laune mach ich mich an die letzte Stunde für heute, rauf nach Filzbach. Der 3. wegweiser binnen 20min zeigt für Filzbach 1h an, das drückt auf die sonst ungebrochen gute Moral.

Nach einem weiteren Hochwasser-Umweg dann der gesperrte Linthkanal-Weg unter der Zug- und Autobahmbrücke! Ich muss da durch! Keine Lust auf weitere 2km Umweg. Auf dem Sonntagsspaziergang mag dies ja Abwechslung sein – aber nach 6 Stunden?

Gut geklettert ist halb gewonnen – nichts kann mich jetzt noch stoppen …. ausser eine Bauabschrankung 5min später. Durchgang gesperrt. Gopf&%!*#¿^¡. Auch darüber setze ich mich hinweg.

Steil gehts im Zickzack rauf nach Filzbach und schon kehrt wieder die monotone Ruhe und Gelassenheit ein. Links, rechts, links, rechts, ich geniesse das Rauflaufen und tausche im frischen Wald gerne jeden Abwãrtsmeter gegen zwei Aufwärtsmeter!

Filzbach, eine Finnenbahn, die ersten Häuser … Juhui, frische Kleider eine Dusche. Das Hotel Seeblick? Ja, das ist noch einmal einen Kilometer weiter. Noch ein Infrastrukturkilometer mehr? G#rd&!z%#kp¡f.

Und dann das Finale: eine Aussicht, welche spektakulärer nicht sein könnte! Und schon lacht das Herz wieder … PS: was es notabene eh macht, Tina kommt heute für zwei Wandertage dazu …

Was wohl die Kühe denken?

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Was denken sich wohl die Kühe, welche auf der Weide tropfnass aber geduldig dem Regen trotzen und mir trotzig nachschauen? “Du, Irma, was isch ech das för en komische Kauz ir blaue Jagge?” – “ke Ahnig, allewäg nöd de Vehdoktr, de isch ersch grad letschts Woche do gseh.” – “Secher nöd, de seb rocht immer e Chrumi, und Köfferli het er o kes derbi.” – “Wird wohl so ön Autdor-Ma sii, wesch wie die os em Katalog” – “meinsch? De het doch abr ken Drohtesel debi ond o ke Stöck. Hui, Berta log, er macht es foti vo üs” – “Muuuh” … mir kommt unweigerlich Gary Larson’s Cow in den Sinn (http://2.bp.blogspot.com/_zTW7YIHZb1o/RxOtpJiQ1GI/AAAAAAAAAUI/Y-EgD2GXyAM/s400/gary_larson_cows.jpg).

Ja, solches geht mir an einem langen Regentag durch den Kopf. Und heute warens sieben Stunden Regen. Reichlich profan, wenig philosophisch. Wie etwa: hmm, halten die Schuhe dicht? Ich sollte wohlmal wieder etwas trinken? Wie hiess nochmal der Muskel, welcher seit der Tour von letzter Woche spannt (M.Tibialis)? Mhh, hier duftet es schön modrig. Sinke ich hier knöcheltief im Dreck ein? Gehts links oder rechts? oder: Warum hat Stein eine Tanne im Wappen und keinen Stein? Warum kleben die grössten Toggenburg-Kleber an Zürcher Autos? Warum hiessen auf der heutigen Route gleich zwei Alpen “Dreckloch”? Und die Alpen daneben Dunkelloch und Schwarzegg? Warum werden alle Appenzeller Hunde ‘Bless’ getauft? … reichlich Alltagsphilosophie … und trilotzdem wandert es sich bei Regen leicht und erholsam … noch ein Tag liegt so drin ….

Stein, ein Dorf hat Ruhetag

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Die Regenwolken hängen im Toggenburg etwas weniger tief. Von weit oben am Hang sehe ich schon nach Stein hinunter. Ein verschlafenes Dorf, wie mir scheint. Ein paar Häuser, ebensoviele Kuhställe, zwei Kirchen. Während vierzig Minuten, so zeigt der Wegweiser den Abstieg an, hoffe ich, dass meine Aufzählung der Häuser unvollständig ist: hat es auch ein Hotel im Dorf? Schnell habe ich den Gasthof Ochsen am Dorfplatz gefunden – ein Senn auf der Alp am Risipass hat ihn mir zum Essen empfohlen. Geschlossen. Ah, hinter einer Hecke entdecke ich den Wegweiser zum Hotel Anker. Ruhetag. Und auch im B&B, welches ich hinter der Kirche finde macht niemand auf.

Die Molki ist zu, auch die Metzgerei Metzger hat Donnerstags geschlossen, das Cafe Zwyhler feiert heute Ruhetag und auch sonst sind alle Geschãfte am Platz dunkel. Einzig im Coiffeur-Salon brennt  a Licht. Ich klopfe an die Scheibe. Ein Hotel? Da müsst ich wohl nach Nesslau fahren, rät die (blonde) Coiffeuse freundlich ..

Mir scheint, hier ist ein ganzes Dorf im Ruhetag … oder in der Nachbargemeinde bei SVP Toni in der Sonne …

Nachtrag aus Nesslau: ich soll’s in der Krone probieren, meint man am Bahnhof … 5min später weiss ich: Ruhetag!