Es war noch herbstlich frisch, als ich heute früh in Leukerbad los marschiert bin. Die Beine – nach dem Ruhetag von gestern wieder 5 Jahre jünger und übermütiger – schreiten zügig bergan. Es tut gut, wieder auf dem Weg zu sein, auch wenn ich jede Möglichkeit nutze, diesen querfeldein durch die taufrischen Wiesen abzukürzen. Nach einer guten erstem Stunde bin ich beim “Pfarschong” aus dem Leuker Seitental. Es öffnet sich schlagartig ein gewaltiges Panorama vor mir. Juheee! Diesen Juchzer lass’ ich mir nicht nehmen.
Es sind aber nicht nur die gewaltigen Berge, welche mich immer wieder anhalten lassen. Es kreucht und fleucht links und rechts. Ein Frosch im Bächlein, ein ganzes Grillenorchester in der Alpwiese, Eidechsen auf den warmen Steinplatten und von fern hie und da ein spitzer Munggenpfiff.
Ich hatte mir vorgenommen, heute nicht wieder dem “Multitasking” zu verfallen. Wandern, Fötelen, Nachdenken, Aufsaugen, Planen, Trinken, Orientieren, und und und. Eins nach dem anderen, einfach der Nase nach wandern, nach Lust und Laune hier oder da durch, und auch einfach mal innehalten. Klappt schon gut 🙂 – der herrliche Spätsommertag macht es mir aber auch einfach … ausser vielleicht das mit dem laufenden Fotografieren … oder mit der Planerei fürs Wochende (ein zweites “juhui”) … oder dem regelmässigen Trinken (dank Camelbag schaffe ich jetzt auch mehr als einen minimalen Liter am Tag) … oder orientieren (mein Tagesziel fehlt auf den Wegweisern, ein gelegentlicher Kontrollblick auf die Karte schadet da nicht) … aber abgesehen davon bin ich schon recht gut, einfach das Wandern uneingeschrenkt und von Herzen zu geniessen :-).
Übrigens, heute bin ich über die Sprachgrenze. Auf der walliserdeutschen Varneralp käsen eine Walliser Bãuerin und eine Deutsche Israelin aus Ravensburg, bei Tièche schmettert schon Jonny Haliday aus dem Transistorradio …