Category Archives: Gotthard

… weitwandern …

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Die ersten Tage war ich in der mir bekannten Ostschweiz unterwegs, wandern für 3-4 Tage war mir auch nichts Neues. Mit dem Übergang vom Glarnerland ins Maderanertal hatte ich erstmals das Eindruck, auf mehr als einer Weekendwanderung unterwegs zu sein. Ein neues, schönes Gefühl …

Und, dass ich mich ans weite Wandern und an den Regen sehr gewöhnt habe, wurde mir auch gestern bewusst: wenn ich nach 6.5h wandern, ohne viel Diskussion noch einmal 4 Stunden von der Maighels- zur Cadlimohütte über den Passo Bornengo drangehänge, dann ist dies wohl weitwandern …

10:37 Ritom: gemütlich

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10 Jahre mag es wohl her sein, dass ich mit Dani auf der  Cadlimo-Hütte war. Damals sind wir das Val Cadlimo vom Lukmanier her zur noch kleinen Hütte hochgelaufen. Aich Pino, auch noch 10 Jahre agiler, hatte ebenso genossen, wie wir.

An die damalige Rückkehr zum Lukmanier via Passo del Uomo können sich vor allem meine Knie erinnern, es war wohl der Angang einer mehrjährigen Kniemisere.

Ganz anders heute: Knie wie ein 16jähriger und fit wie ein Turnschuh. Und die Landschaft mit den vielen Seen schön wie immer …

PS: nach einer Dosis DoloDemotherm sind meine Knie jetzt aber allergtisch-tiefrot … ich sollte wohl die Finger von Muskel-, Hexenschuss- und Gelenksalben lassen 🙂

10:37 Tschamut: grrrrr

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Grrrr, für den Wanderwegbauer von Tschamut, aber dazu später …

Begonnen hat der Tag früh in der Etzlihütte, einmal mehr bei Nebel – 6.30 Abmarsch, das müsste reichen um dreieinhalb Stunden später Tina am Bahnhof Tschamut am Oberalppass zu treffen. Naja, ein paar Abkürzungen muss ich dabei am Mittelbodenpass nehmen …

Einmal mehr verzaubert der Nebel die Landschaft zu einem Traumland. Ich kann mich kaum sattsehen, muss aber “Gas geben”: schliesslich will ich pünktlich bei Tina sein, inklusive ein paar Blümchen vom Wegrand.

Den Weg runter nach Rueras lasse ich bald links liegen, mich ziehts auf dem direkten Weg zum kleinen Dorf ganz oben am Oberalp. Auch die ersten Regentropfen lassen mich kalt, das Tempo muss ich vorsichtshalber etwas drosseln. Mit der geplanten Abkürzung kann ich “den Schaden” auf 15min begrenzen, Tina wird in Tschamut wohl ein Restaurant mit rotweiss karierten Tischdecken und einen Café finden.

Die auf der 50er Karte kaum sichtbare Gegensteigung nehme ich mit links, habe aber die Rechnung ohne den Nebel gemacht. Pünktlich zur geplanten Abkürzung querfeldein zieht Nebel auf. Und zwar à la Sursilvana, d.h. dicksten Sorte: Nix Abkürzung, stattdessen brav auf dem Weg bleiben. Statt Zeitgutschrift verbucht die Umleitung weitere 20min auf der Zeitrechnung.

Und jetzt zum Grrrr: ich lege noch einmal einen Gang zu, so bin ich nicht mehr als 15min zu spät. Einmal mehr wird mein Plan vereitelt … vom Tschamuter Wanderwegbauer. Das Dorf liegt vor mir, es kann nicht mehr lange dauern … der  Wegweiser zeigt auch “Tschamut”. Wie kann ich nur ahnen, dass der WWB mir gerne auf einen Panoramaweg noch die schönsten Ansichten von Tschamut bieten will? O.k., der Weg ist hübsch, führt durch einen schönen Wald – aber nach 4h und mit einer halben Stunde Verspãtung habe ich keine Lust auf wohl preisgekrönte Wanderwege durch die Surselva mit Gegensteigung. Grrrr.

PS: Tina hatte in Tschamut ein Restaurant gefunden, ich freue mich, sie dort zu sehen. Und, es war so schön unterwegs, dass wir zu meinen viereinhalb Stunden noch 6 weitere bis zu Cadlimohütte angehãngt haben …