Category Archives: Glarnerland

10:37 Richetlipass: steil (Nachtrag)

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… einer aufmerksamen Leserin ist aufgefallen, dass es mehr Tage als 10:37-Posts gibt … also bin ich über die Bücher. Eine schöne Aufgabe, mir die bisherige Tour noch einmal durch den Kopf gehen zu lassen.

Wo ist mir ein “17-vor-elfi”-Spotlight vom Wagen gefallen? Und siehe da, den ersten Tag mit Stephan, das “M”, habe ich zwar reichlich dokumentiert. Aber den Aufstieg zum ersten Pass habe ich unterschlagen. Weil es per 10:37 um ein paar Meter nicht zum Richetlipass gereicht hat? Oder weil wir ganz einfach den Tag “verstaunt” haben?

Wie auch immer, hier reiche ich das Bild von knapp unter dem Richetlipass nach, den Wegweiser sieht man gerade noch knapp.

PS: mich fasziniert der Moment unter dem Pass, die Spannung vor dem Blick in ein neues Tal, die Neugier,  welches Panorama sich auf den nächsten Metern eröffnen wird.

Gletscherduo

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In Elm ist Stephan “zur Tour” gestossen … mit ihm auch ein paar Kilo zusãtzliches Material: Seil, Pickel, Gstältli, Helm, Kamaschen, Steigeisen ind verschiedens Kleinmaterial für eine Gletschertour. An drei Tagen haben wir die Zusatzkilos rund 4000 Höhenmeter über Glarner Furgglen gebuckelt (und dazwischen 2000m wieder in die Tãler getragen). Es sollte sich gelohnt haben: heute gings herrlich über den Hüfifirn, zuerst im schuhtiefen Schneematsch, dann angenehm übers Harteis. Danke Stephan, dass Du die Schlepperei mitgemacht hast, vor allem aber natürlich für die Gesellschaft während der letzten Tage. Und Gratulation zu Deiner Gletscherpremiere!

10:37 Hintersand/Glarus: aufwärts

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Nach dem Vortag ein Zickzack von raud und runter war, kennt der Tag heute (naja eigentlich gestern, aber ich tue jetzt mal, als ob) nur eine Richtung: aufwärts. Spãtestens jetzt weiss auch Stephan, warum ich in Elm noch einmal ein paar Hundert Gramm Gewicht reduziert und ein etwas Klettermaterial hab heimschicken lassen: aufwärts, aufwãrts, aufwärts. Die erste Steilstufe wird uns mit einem wunderschönen Hochtal, dem Obersand, beglücken … auch jetzt noch, also einen Tag später staune ich noch über die Farbenpracht der Blumenwiesen … und über die drei Wanderer, welche mit einer Flasch Wein im Niemandsland Picnic machen.

PS: das Hummelvideo Episode I gibts später als Zugabe.
PPS: Claudy, falls du noch mitliest: dein Heimatkanton ist schon “uusinnig schö”, Stephan würde anfügen: und “uusinnih steil”!

Kulinarischer Nachtrag

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Schweizdiagonal führt ja nicht nur durch x Kantone und über y Pässe sondern auch zu z Küchen und Köchen.

Während ich vor zehn Tagen in der gleichen Hütte an zwei Abenden das gleiche vorgesetzt bekommen habe, bin ich bis jetzt sehr gut davon gekommen.

Der absolute Höhepunkt und auch eine einzelne Tour wert ist die Küche von Doris und Ruedi auf Ober Erbs oberhalb von Elm:

Eine formidable Gemüsesuppe aus dem eigenen Garten, dann Fenchel-Tomaten-Mozarella-Salat mit frischen Kräutern. Zur ausgezeichneten Wurst vom Grill gabs eine knackige, frische Rösti, Dörrbohnen vom feinsten und schön scharfes Ratatouille. Zum Desser eingelegte Birnen mit Zimt-Vanille-Glace, mmmmh. Man zähle: 4 Gänge,in Halbpension.

PS: die Hütte ist neu auch im Winter offen, Skitourschlemmer-Wochenende …

erste Königsetappe

Ein kleiner Ausblick auf morgen: 8 Stunden Aufstieg zur Planurahütte, wohl eine der schönstgelegenen Hütten der Schweiz … wir freuen uns mit Respekt auf morgen.

PS: ich habe grossen Gefallen gefundrn, jeden Abend früh und müde ins Bett resp. auf die Matrazen zu fallen … so auch jetzt: guet Nacht!

M (ff)

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M aber auch wie
… Monstertour: der Start für Stephan war heute grad etwas abrupt und auch für mich wars eine der längeren Etappen
… Megaschön: nach jedem Passübergang ein neuer Ausblick, mit dem Blick zum Tödi als Krönung
… Muetterseeleallei: uns sind heute nur vier Menschen begnet, drei davon Hirten oder Sennen auf den Alpen
… Muskelkater: vielleicht vielleicht morgen
… Mitwanderer: Stephan, schön das du mitlãufst
… Mitgeifühl hätte ich aufbringen müssen, als Stephan vom Viehhüter gesxhockt und sich elegant mit einer Rolle rückwärts den Sturz in den Bergbach verhindern konnte … naja, ich hab gegrinst …

M

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Heute gleicht die Tour einem M: 600m steil rauf, 1000m steil runter, 900m steil rauf und jetzt erwarten uns noch einmal 1000m steil runter. Glarnerland halt! Dafür siehts von oben “uusinnigguet” aus …

Update: Stephan korrigiert absolut richtig, noch ein ^ mehr ….

10:37 Mühlibachtäli: steil

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Die Tage der Furgglen oder Passübergänge. Heute nur eine zwischen Murgsee und Engi. Aber aich die Tage der Glarner Alpen, steil und schroffe Alpen mit ebenso steilen Aufstiegen resp Abstiegen. Es word ein Test für meine Knien werden, v.a. mit der Alpinausrüstung, welche ab Elm heute dabei ist.

Das Mühlibachtäli gehts ganz flott hinunter. Tina und ich plaudern beim Balancieren zwischen Schlamm und Kuhfladen über Glück und Glücklichsein. Ein Spiel Tschau Sepp mit Tina im Massenlager, ein Kafi Lutz auf der Hüttenterrasse und ein Pfüsi auf den noch Sonnenwarmensteinen. Viel mehr brauchen wir nicht.

Villeicht müssts drum heissen: 10:37 Mühlibachtäli: gücklich. Danke, Tina …

Filzbach: Room with a view!

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Eine grandiose, in ieder Hinsicht abwechslungsreiche Etappe: ein traumhafter oder verträumter Aufstieg von Stein zur Vorderen Höhi, eine Wohltat der Blick über Amden in die Tiefe zum Linthdelta. Den Abstieg über Arvenbühl bis Amden haben mir meine Knie verziehen. Übermütig habe ich das Zmittag nach Weesen verschoben, die mögliche Abfahrt per Bus in den Wind geschlagen … die 500 Höhenmeter runter nach Weesen haben an der Geduld gezehrt, erste Sonnenstrahlen seit zwei Tagen stimmten mich milde. Anders dann die “Infrastrukturkilometer” nach Weesen rein, die Suche nach einem Dorfladen für ein Picnic am See (bis 16h geschlossen), der Umweg zum Spar, Hunger und Durst langsam insistierend, Weitermarsch zur Linthbrücke und runter Richtung Gäsi, Überflutete Feldwege lassen mich Zickzack-Kilometer abspuhlen bis ich endlich einen Tisch am See finde. Inzwischen brennen die Füsse, knurrt der Magen, vertrocknet die Kehle und pulsieren die Knie.

Frisch gestärkt und wiederbester Laune mach ich mich an die letzte Stunde für heute, rauf nach Filzbach. Der 3. wegweiser binnen 20min zeigt für Filzbach 1h an, das drückt auf die sonst ungebrochen gute Moral.

Nach einem weiteren Hochwasser-Umweg dann der gesperrte Linthkanal-Weg unter der Zug- und Autobahmbrücke! Ich muss da durch! Keine Lust auf weitere 2km Umweg. Auf dem Sonntagsspaziergang mag dies ja Abwechslung sein – aber nach 6 Stunden?

Gut geklettert ist halb gewonnen – nichts kann mich jetzt noch stoppen …. ausser eine Bauabschrankung 5min später. Durchgang gesperrt. Gopf&%!*#¿^¡. Auch darüber setze ich mich hinweg.

Steil gehts im Zickzack rauf nach Filzbach und schon kehrt wieder die monotone Ruhe und Gelassenheit ein. Links, rechts, links, rechts, ich geniesse das Rauflaufen und tausche im frischen Wald gerne jeden Abwãrtsmeter gegen zwei Aufwärtsmeter!

Filzbach, eine Finnenbahn, die ersten Häuser … Juhui, frische Kleider eine Dusche. Das Hotel Seeblick? Ja, das ist noch einmal einen Kilometer weiter. Noch ein Infrastrukturkilometer mehr? G#rd&!z%#kp¡f.

Und dann das Finale: eine Aussicht, welche spektakulärer nicht sein könnte! Und schon lacht das Herz wieder … PS: was es notabene eh macht, Tina kommt heute für zwei Wandertage dazu …