Testlauf

Testlauf, im wahrsten Sinn des Wortes. Die Schuhe, neu. passen sie? Mein Android, nicht auf dem neusten Stand. Mobile blogging? Meine Trekkinghosen, äthiopienerprobt. Wandertauglich? Mein Rucksack, neu und wasserdicht. Auch (er-)tragbar? Meine GF1. Handlicher Kompromis. Wirklich handlich?

So bin ich den letzte Woche mit meinem Vater denn ins Avers losgezogen.  Nicht primär des Tests wegen: “Der Bergfrühling ist jetzt umwerfend”,  hat mein Vater gesagt – er war bereits am Tag zuvor dort. Und, obwohl schon 77 Jahre alt, pro Jahr macht er noch immer über 50 Touren. Wenn er also von “etwas vom Schönsten” spricht, dann muss es schon so sein.

Bergblumen soweit das Auge reicht ...

Bereits um halb 5 Uhr musste ich am Freitag aus den Federn, in Walenstadt meinen Vater abholen und Richtung Avers fahren. Wäre ich doch nur etwas früher ins Bett … wie immer aber, wenn es in die Berge geht: gelohnt hat sich das Aufstehen aber allemal. Feuerrote Feuerlilien (a-ha…) zu Hunderten, “wohlriechende Händelwurzen” riechen wohl nach Vanille und Edelweisse leuchten weiss zwischen den Steinen am Wegrand. Auch ich habe noch selten eine solche Farbenpracht gesehen. Wenn ich Anfang August loslege, werden die Bergwiesen wohl zum grössten Teil gemäht, gefressen oder verblüht sein, dennoch hat der Tag Lust auf mehr gemacht! Juhui!

Ah, ja, da war ja noch der Testlauf … Die Schuhe habe ich tags darauf zurückgegeben, für meine Kamera muss noch eine praktische Lösung her, die Trekkinghosen haben sich in Afrika besser gemacht als in den steilstufigen Schweizer Bergen und mein Android will nicht mobile bloggen (die ersten Zeilen hier habe ich mit Tina’s iPhone geschrieben). Immerhin hat sich mein neuer Rucksack bewährt … auch wenn ich hoffe, ihn nicht häufig auf die Wasserdichte prüfen zu müssen … kurzum: bis zum Start meiner Tour durch die Schweiz werde ich parat sein, die Freude ist allemal schon da!

Updated: hier übrigens eine der Feuerlilien …

Feuerlilien leuchten halt wirklich feuerrot 😉

test


schweizdiagonal.ch
Bodensee – Genfersee in 30 Etappen

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NZZ, Tagesanzeiger … ansteckend?

… SCHWEIZ DIAGONAL, ein Name musste für den Blog her, fast diagonal geht es vom Bodensee zum Genfersee. Auf diese Idee ist wohl auch die NZZ gekommen: Schweiz Diagonal heisst ihre Serie über den Voralpen(wirtschafts)raum

NZZ Schweiz Diagonal

Nun gut, fairerweise muss ich Lothi hier erwähnen, welcher mich auf einen Artikel aus dem Tagi Magi aufmerksam gemacht hat – und wie heisst dieser wohl? Genau,  Suisse Diagonal!

zur richtigen Zeit

Mein Bruder hat mir vor Jahren Nicolas Bouviers Klassiker “die Erfahrung der Welt” geschenkt. Mit dem Umzug habe ich es unbeachtet von einem Bücherregal ins andere gestellt. Die Zeit schien für das Buch noch nicht reif zu sein. Im Fotomuseum bin ich über Annemarie Schwarzenbach wieder fast ungeachtet bei Bouvier gelandet. Und schliesslich ist es mir just vor ein paar Tagen wieder in die Hände geraten … das Buch scheint seine Zeit beharrlich aber richtig gewählt zu haben. Ein wunderbarer Bericht – Bouvier beginnt:

“Ich sah mir die Karte an. […] Wir hatten zwei freie Jahre vor uns und Geld für vier Monate. Unser Programm war vage, aber bei solchen Unternehmungen ist es das Wichtigste, dass man überhaupt einmal losfährt.”

wohin auch immer .... einfach los

Tina meint, auch mir würde es gut anstehen, in meinem Wanderplan vage zu bleiben und doch einfach loszulaufen. Da denke ich an den letzten Blog-Post und die “Route 0.6”  … 😉

Nicolas Bouvier fährt ein paar Zeilen weiter unten fort:

“Eine Reise braucht keine Beweggründe. Sie beweist sehr rasch, dass sie sich selbst genug ist. Man glaubt, dass man eine Reise machen wird, doch bald stellt sich heraus, dass die Reise einen macht.”

Meine Vorfreude wächst …